O-Töne...


Von „Tochter Zion“ bis „Merry Christmas“.

Unser Name ist nicht nur Programm.

Als Idee im Kopf von Paul Dreisbach geboren, nahm das Heil 2017 seinen Lauf. Juliane ließ sich von der Begeisterung ihres Mannes für ein kleines, feines Crossover-Konzert in unserer Kirche in Freudenberg gern anstecken. Mit ihrem Talent und der Freude daran, groß zu denken, Visionen Raum zu geben und diese dann doch in ein realisierbares Format zu bringen, ist sie seitdem die treibende Kraft für unsere Konzerte.

 

Ausgerichtet auf das Ziel, Gottes Liebe in Form von sehr unterschiedlicher, berührender Musik und Mut machenden Worten zu den Menschen zu tragen, haben sich ungleiche Gleichgesinnte auf einen Weg gemacht. Wir alle möchten unsere Zuhörer in jedem Jahr aufs Neue beim Übergang vom Totensonntag in die Adventszeit begleiten, dabei mit allen mitgebrachten Stimmungen gut umgehen und am Ende möglichst schöne Töne, Freude und Hoffnung mitgeben. So viel zu dem, was uns eint.

 

Das Ungleiche zeigt sich, richtig, im Musikgeschmack und ganz nebenbei übrigens in Temperament und Charakter. „Love the one you’re with!“ schmettern wir in diesem Jahr erstmals von der Bühne, und obwohl Stephen Stills‘ erste Intention beim Schreiben dieses Titels vermutlich nicht ein Aufruf zur christlichen Nächstenliebe war, möchte ich exakt diesen hören. Sich auf Crossover einzulassen hat viele Facetten, heißt für mich auch neugierig bleiben oder zumindest werden, bereit sein zum genauen Zu- und zweiten Hinhören und die Bedenken in Bezug auf allzu große Experimentierfreude über Bord zu werfen. Das klappt. Manchmal. Alles. Was ich dafür bekomme? Ich erlebe, wie aus vermeintlichem Chaos ein ordentliches Konzertprogramm entsteht, Verbindungen gestärkt werden, ich mich wie Bolle auf gemeinsame Probentage freue und wir trübe Novembertage gemeinsam sozusagen „wegsingen“ können.

 

In 2024 mussten wir auch Abschied und Tod erleben – und durften den Wert unserer Gemeinschaft genau darin erfahren, denn „Friends are friends forever, if the Lord’s the Lord of them.“ Superintendent i.R. Peter-Thomas Stuberg brachte es in einem unserer Konzerte so auf den Punkt: „Hirten, Engel, Tiere… alle sind zur Krippe gekommen. Mehr Crossover geht nicht!“ 

 

Elke Stahl

„Über kräftige Kirchenlieder geht nichts; es ist ein Segen darin, und sie sind in Wahrheit Flügel, darauf man sich (gemeinsam) in die Höhe und eine Zeitlang über dem Jammertal schweben kann.“ (Matthias Claudius)

Für den christlichen Glauben im Allgemeinen und in der Weihnachtszeit im Besonderen sind Lieder, ist Musik unverzichtbar. In der Bibel werden wir immer wieder aufgefordert, durch Psalmen, Hymnen oder Loblieder unseren Herrn zu loben und zu preisen. „Ermutigt einander durch Psalmen, Lobgesängen und (Klage-)Liedern, wie sie euch Gottes Geist schenkt. Singt für den Herrn und jubelt
aus vollem Herzen!“ ( Epheser 5,19). Die Gemeinde soll dem Herrn singen. Ich bin aber überzeugt, dass die Gemeinde am meisten selbst davon profitiert. Gemeinsames Singen, gemeinsames Musizieren verbindet durch alle Hindernisse und Schwierigkeiten hindurch.

 

Dafür stehen wir auch als Crossover. Wir wollen Verbindungen schaffen, kreieren und stellen uns voll und ganz dafür zur Verfügung. Melodien lockern den Herzensboden auf, damit Worte auf fruchtbaren Boden fallen. Deshalb ist es immer wieder ganz wunderbar, wenn wir beides miteinander verknüpfen können, ein segensreiches Wort verbunden mit einer wunderbaren Melodie, einem wunderbaren Song, den der eine oder andere mit einem Ereignis in seinem Leben verbindet. Musik bewegt ganz tief drinnen, sie geht direkt in unser Herz. Mit Liedern bringen wir unsere Freude zum Ausdruck, oder aber wir klagen Gott unser unendliches Leid. Lieder begleiten uns manchmal ein ganzes Leben lang. Sie begleiten uns intensiver als Worte, die zwar unser Gehirn ansprechen, jedoch mit ihren Melodien tiefer in uns eindringen.

 

Musik bringt Menschen zusammen. In der Musik steckt Kraft, steckt Energie, steckt Lebensfreude, sie umgibt uns überall vom morgendlichen Wecker bis zu weihnachtlichen Ohrwürmern wie „Last Christmas“ oder „Herbei oh ihr Gläubigen“. Musik steckt in allen Dingen. Sie erinnert uns an wichtige Momente in unserem Leben, auch an die schwierigen, sie lässt uns nicht allein sein, sie ist der Ausdruck purer Freude und sie gibt uns immer die Gelegenheit, Gott und den Menschen zu begegnen. Und genau das wollen wir als Crossover leben und auf die Bühne mit einem neuen, frischen Programm, mit neuen Highlights aber vor allem mit Gottes Segen und gemeinsam mit dem Publikum. Wir freuen uns auf die nächsten Konzerte! 

 

Martina Paul-Graf

 

Eine atmende Formation.

Nicht erst seit 2017 haben viele von uns ihre geistliche Heimat in der Ev. Kirchengemeinde Freudenberg gefunden. Seit 2017 haben wir auch noch eine Proben- und Konzertheimat für unsere Musiker gefunden. Ohne diese Unterstützung konnte ein solches Projekt wie Crossover nicht werden und wachsen. Es braucht Wegbereiter und Wegbegleiter, die Mut machen und Entfaltungsraum schaffen. Wie auch der Verein „Freudenberg Wirkt“, der uns 2017 im „Freudenberger Advent“ willkommen geheißen hat und verlässliche Sponsoren, die ermutigend an unserer Seite stehen.


„Crossover ist eine atmende Formation“, so beschreibt es unsere Vocals-Koordinatorin Martina. Mit vielen Künstlern haben wir inzwischen zusammen musizieren können, Wechsel oder Verluste haben wir erlebt, interne wie externe Stürme durchlebt, Kritik wie Zuspruch erfahren. Umso wichtiger ist ein verlässliches Basis-Ensemble und grundsätzlich Musiker/-innen, die elastisch sind und sich immer wieder auf neue Künstler, Songs oder Styles einlassen können. Unsere Band ist dabei auch ein Fels in der Brandung und fuchst sich inzwischen in Arrangements hinein, an die vor einigen Jahren noch so gar keiner gedacht hätte. Und es braucht Menschen wie meinen Mann Paul, ohne den organisationstechnisch gar nichts ging und ohne den wir keine kontinuierliche Sponsorenarbeit hätten.


Zwei Konzertfilme haben wir inzwischen gedreht, an vier Konzertorten gespielt und im nächsten Jahr soll es weitergehen mit der großen Weihnachtsgala „Christmas with Friends“ in der Siegerlandhalle. Es gibt viel Grund zur Dankbarkeit für jeden, der dabei mitgewirkt hat. Es braucht Wollen wie Können, sein Ego in so ein Projekt des Miteinanders einzufädeln, sich von Frustrationen zu erholen und eine versöhnliche bis kooperierende Haltung den Menschen anzubieten, die andere Notenblätter oder Scheinwerfer brauchen als man selbst. Töne und Texte kredenzen, die nachwirken könnten, die von Hoffnung, Trost, unseren Erfahrungen mit Gott erzählen oder einfach tänzelnde Lebensfreude versprühen, das gefällt uns. Die Welt der Musik ist wie eine reich gefüllte

Schatztruhe. Es ist spannend, sie zu öffnen und mit den Schätzen zu spielen. 

 

Juliane Dreisbach


Quelle: Gemeindemagazin "Blicklicht" der Ev. Kirchengemeinde Freudenberg _ Dezember 2024